Unter Ghosting versteht man einen unangekündigten und plötzlichen Kontaktabbruch eines Partners. Dieser abrupte Kommunikationsabbruch kann nach nur wenigen Dates, aber auch nach längerer Beziehung vorkommen und hinterlässt bei der verlassenen Person, die oftmals Hilfe bei Ghosting sucht, die große Frage nach dem Warum.
Ghosting – neuer Begriff, bekanntes Phänomen
Doch was genau versteht man unter Ghosting? Ghosting bezeichnet im Grunde den plötzlichen und kompletten Kommunikationsabbruch eines Partners innerhalb einer Beziehung. Ohne jegliche Vorankündigung und ohne ein klärendes Gespräch, einen Anruf oder zumindest eine Textnachricht oder Mail verschwindet der Partner und ist auch nicht mehr erreichbar. Er verschwindet aus dem gemeinsamen Laben, als wäre er nie dagewesen, als wäre er nur ein Geist und nicht real.
Das Wisch-und-weg-Prinzip
Vor allem im Bereich der 18 bis 29-Jährigen ist laut einer Onlineumfrage aus dem Jahr 2014 diese Form der Trennung durchaus keine Seltenheit mehr. So scheint es gerade in der Generation von Tinder & Co eine moralisch vertretbare Art des Beziehungsaus zu sein – zumindest für den Teil, der den Kontakt abbricht. Ganz nach dem Motto Wisch-und-weg, wie bei Dating-Apps üblich.
Wenn sich der Partner nicht mehr meldet
Die vom Ghosting betroffene Person ist von dieser plötzlichen Abkapselung eines Menschen, mit dem bereits ein paar nette Dates verbrachte oder schon über mehrere Monate oder gar Jahre in einer einer Liebesbeziehung lebte, eine psychisch belastende Ausnahmesituation. Zuerst muss man ja erkennen, dass man verlassen wurde, denn das ist gerade bei beginnenden Romanzen nicht immer sofort ersichtlich.
Erst kommt die Sorge, dann die Erkenntnis
Wenn der Mensch, in den man sich gerade verliebt hat oder mit dem man schon über längere Zeit glücklich war, von einem Tag zum anderen wie vom Erdboden verschluckt scheint, macht man sich normalerweise ja erst einmal Gedanken, ob ihm was zugestoßen sein könnte. Verstärkt wird diese Sorge durch die Nichterreichbarkeit. Doch meist lässt sich über Freunde oder Bekannte recht schnell herausbekommen, dass es demjenigen doch erstaunlich gut geht.
Betroffene von Ghosting sollten sich Hilfe suchen
Das ist dann der Moment, in dem der verlassene Part die Trennung realisiert. Da die so wichtigen aufklärenden Worte über den Grund der Entscheidung beim Ghosting jedoch fehlen, kann das die sitzengelassene Person in ein schweres psychisches Loch reißen.
Die Frage nach dem „Was habe ich falsch gemacht?“ lässt sich so nunmal nicht klären. Vor allem, wenn es zuvor scheinbar keinerlei Anzeichen für einen plötzlichen Kontaktabbruch gab. So ist eine gesunde Selbstreflektion hier angebracht. Möglicherweise hat das eigene Verhalten den entscheidenden Ausschlag gegeben, vielleicht liegt das Problem beim Verlassenden selbst.
Wichtig hierbei ist, dass man sich Unterstützung, zum Beispiel im Familien- und Freundeskreis, holt. Gemeinsam oder aber auch mit professioneller Hilfe bei Ghosting lässt sich diese Situation besser aufarbeiten, als allein. Die beste Freundin oder der beste Freund können bei einem abrupten Kontaktabbruch hier eine wichtige Stütze sein.
Das Leben geht weiter
Das Leben geht weiter – so heißt es doch so schön. Und genau so sollte man es auch angehen, wenn man auf diesem Wege verlassen wurde. Jeder sollte für sich entscheiden, ob es sich lohnt, den einst geliebten Menschen doch noch zu erreichen und klärende Worte einzufordern. Je nachdem, ob man sich weiterhin in gemeinsamen Umfeldern bewegt, kann es sowieso zu erneuten Begegnungen kommen. Darauf sollte man sich auf jeden Fall gefasst machen. Wichtig ist, an sich selbst zu glauben und der nächsten Liebe eine neue Chance zu geben.